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Testprinzip
Die Glucose wird durch eine für Glucose spezifische enzymatische Reaktion (Glucoseoxidase: GOD und Peroxidase: POD) über ein Indikatorsystem angezeigt.
Im ersten Reaktionsschritt wird Glucose durch Luftsauerstoff katalysiert durch GOD zu
D-Gluconolacton oxidiert. Das dabei gebildete Wasserstoffperoxid oxidiert im zweiten Reaktionsschritt unter Peroxidase-Katalyse das Chromogen zu einem Farbstoff (Farbentwicklung von gelb (normal) über grün zu dunkelgrün-blau).
Empfindlichkeit

Die praktische Empfindlichkeit liegt für ascorbinsäurefreie Urine bei ca. 40 mg/dl (2,2 mmol/l). Der physiologische Grenzwert beträgt etwa 15 mg/dl, (0,8 mmol/l).

Referenzbereich: Morgenurin (nüchtern) < 20 mg/dl (< 1,1 mmol/l)
                                Tagesurin                       < 30 mg/dl (< 1,7 mmol/l)

Spezifität

Der Test beruht auf der Glucose-spezifischen Glucoseoxidase/ Peroxidase-Reaktion. Andere Zucker reagieren nicht. Ketonkörper stören nicht.

mögliche Fehlerquellen

Ascorbinsäure in hohen Dosen kann in Proben mit niedrigem Glucosegehalt (bis 250 mg/dl) die Reaktion hemmen und so erniedrigte Ergebnisse erzeugen. Bei positiver Ascorbinsäure-Reaktion sollte der Test einen Tag nach Absetzen der Vitamin-C-Zufuhr wiederholt werden. Falsch-positive Ergebnisse können durch oxidierende Desinfektionsmittel auftreten. Gentisinsäure oder pH<5 kann die Farbbildung verzögern. Hohes spez. Gewicht verringert die Empfindlichkeit gegenüber Glucose.

Klinische Bedeutung

Diabetes gehört neben Arteriosklerose zu den wesentlichen Volkskrankheiten. Die frühzeitige Diagnose und damit die Frühbehandlung ist von entscheidender Bedeutung, um Spätfolgen hinauszuschieben oder zu verhindern. Zur Früherkennung eines Diabetes mellitus sowie zur Verlaufs- und Selbstkontrolle ist die Bestimmung der Glucose im Urin von hoher diagnostischer Bedeutung. Es ist aber auch zu beachten, dass manche Glucose-Stoffwechselstörungen nicht von einer Glucosurie begleitet sind und andererseits, dass eine Glucosurie andere Ursachen haben kann als Diabetes mellitus. Zu einer Glucosurie kommt es, wenn die Rückresorption in der Niere für Glucose überschritten wird. Diese Nierenschwelle liegt bei Gesunden bei einem Blutzuckerwert von ca. 150-180 mg/dl (8,3-10 mmol/l), im Alter kann sie erhöht sein. Die Zahl unerkannter Diabetiker ist groß (30-50% nicht erkannt).
Glucose ist normalerweise im Urin nicht nachweisbar, obwohl minimale Mengen auch durch die gesunde Niere ausgeschieden werden. Farbänderungen, schwächer als das Feld für 50 mg/dl (2,8 mmol/l), sollten als normal eingestuft werden.
Der Grenzwert für physiologische Glucosurie liegt im Morgenurin bei 15 mg/dl (ca. 0,8 mmol/l) 1,2). Renschler gibt eine obere Grenze von 30 mg/dl an 3). Die Empfindlichkeit (E90) der Teststreifen sollte nahe an der Grenze der physiologischen Glucosurie liegen 3, 4). Bei einer praktischen Nachweisgrenze von 40mg /dl (ca. 2,2 mmol/l) für ascorbinsäurefreie Urine werden mit den Teststreifen schon geringe pathologische Glucosurien sicher erfasst.
Von Vorteil ist zweifellos, wenn die Überschreitung des klinischen Entscheidungs- bereiches mit einer deutlichen Farbveränderung  z. B. von gelb nach grün - einhergeht, da bei Diabetikern häufig eine Sehschwäche festgestellt wird.
Mit dem ersten Vergleichsfeld, das auf einen Wert von 50 mg/dl eingestellt ist, wird eine gute halbquantitative Beurteilung im wichtigen diagnostischen Entscheidungsbereich zwischen normal und pathologisch erzielt.


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